Chronik zum 100 jährigen Bestehen (1990)

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

Geschichte des Männer - Gesang - Verein "CÄCILIA " Bonenburg 1890 - 1990

Der Männergesangverein wurde am 25. Dezember 1890 auf Initiative des damaligen Volksschullehrers Lorenz Bürger gegründet.

Der Verein gab sich den Namen Männergesangverein "CÄCILIA". Gleichzeitig gab man sich eine Satzung, die noch heute im Original erhalten ist und in wesentlichen Teilen Gültigkeit hat.

In den Statuten bestimmte man, dass alljährliche Stiftungsfest am Tage der hl. Cäcilia (Schutzpatronin der Sänger) zu begehen, was auch heute noch intensiv gefeiert wird.

Zum ersten Vorsitzenden des Vereins wurde Josef Schwartzen gewählt. Seit den Tagen der Gründung traf man sich jeden Sonntag nach dem Mittagessen im Vereinslokal Stratmann (jetzt:"Alte Posthalterei"), wo Dirigent Bürger 28-30 Männer in den mehrstimmigen Gesang einführte. Der eigentliche Zweck des Gesanges war die Verschönerung des Gottesdienstes, was in schöner Weise erreicht wurde. Die Mitgliedsbeiträge der ersten Jahre betrugen monatlich 15 Reichspfenig. Bei Nichterscheinen wurde eine beträchtlich höhere Strafe vom Kassierer eingezogen. Um Geld für Noten und Liederbücher zu bekommen, wurden häufig Theaterspiele aufgeführt, die wegen ihrer Darbietungen bald weit und breit bekannt wurden.

Als Lehrer Bürger versetzt wurde, übernahm Arnold Junkmann im Jahre 1894 den Dirigentenstab. Arnold Junkmann war ein geistreicher und vielseitig begabter Mensch, in dem auch eine poetische Ader schlug. Nach ihm ist heute in Bonenburg eine Strasse benannt.

Im Jahre 1895 wurde Lehrer Anton Göckede Dirigent des Vereins. Im gleichen Jahr wurde ein großes Sängerfest veranstaltet, zu dem auch auswärtige Vereine geladen waren. Dieses Jahr war ein besonderer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte, da die neu angeschaffte Vereinsfahne, die noch heute ein besonderes Schmuckstück ist, feierlich eingeweiht wurde.

Geistreich ist der Fahnenspruch:

>Sind wir von der Arbeit müde ist noch Kraft zu einem Liede.<

Mit Beginn des ersten Weltkrieges ruhte die Vereinsarbeit. Nach dem Krieg wurde unverzüglich an dem Wiederaufbau des Vereins gearbeitet, mußte aber auf die Stimmen von fünf im Krieg gefallener Sänger verzichten.

Mit der Fortsetzung der Vereinsarbeit war auch gleichzeitig ein starker Zustrom von jüngeren Sängern verbunden, so dass eine Teilnahme an vielen Sängerfesten möglich war.

Im Jahre 1929 übernahm Fritz Heinrich die Chorleitung. Zu erwähnen wäre noch das 20 und 40 jährige Stiftungsfest. Das 20 jährige wurde 1910 unter dem Vorsitzenden Wilhelm Bieling gefeiert, während das 40 jährige 1930 unter Wilhelm Ernst gefeiert wurde.

Mit Kriegsausbruch 1939 musste die Vereinsarbeit erneut unterbrochen werden. Ebenfalls beklagte der Verein den Tod von fünf Sängern.

Nach dem 2. Weltkrieg übernahm der Hauptlehrer Ignaz Volmari den Dirigentenstab und Josef Michels wurde 1. Vorsitzender. Der Verein blühte schnell wieder auf, so dass auch noch ein gemischter Chor gebildet wurde. Im Jahre 1955 feierte der Verein als "Gemischter Chor" sein 65 jähriges Stiftungsfest.

1959 wurde Heinrich Glade zum 1. Vorsitzenden gewählt. Es folgten zwei schlechte Jahre für den Verein. Die Chronik erzählt von drei Chorproben im Jahre 1960.

In der Jahreshauptversammlung 1961 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Sangesbruder Georg Hoppe übernahm den Vorsitz. Seit dem Jahre 1962 führt Karl Heiermann eine Vereinschronik, die das Vereinsleben eines jeden Jahres aufzeichnet.

Im Jahre 1965 übernahm Karl Heiermann die Vereinsführung und hatte gleich die Aufgabe die Vorbereitungen zum 75 jährigen Stiftungsfest zu übernehmen.

Am 16. Mai 1965 wurde mit 10 Chören und dem Vertreter des Sängerbundes Nordrhein Westfalen, Herrn Merzhäuser das 75 jährige Stiftungsfest gefeiert.

Am 17. September 1971 legte Karl Heiermann aus gesundheitlichen Gründen die Vereinsführung nieder. Zu seinem Nachfolger wurde Heinrich Bieling gewählt, der jedoch im Jahre 1973 den Vorsitz an den wieder genesenen Karl Heiermann zurückgab. Im Jahre 1973 übergab der Dirigent Ignaz Volmari nach über 20 jährigen Dirigententätigkeit den Stab aus gesundheitlichen Gründen an Ernst Braun.

Ignaz Volmari wurde vom Verein in Anbetracht seiner großen Verdienste um den Verein zum Ehrendirigenten ernannt. Er verstarb nach langem Krankenlager am 3. Mai 1976.

1975 übernahm auf Vorschlag des designierten Vorsitzenden Karl Heiermann, Klaus Bieling den Vorsitz.

Karl Heiermann erklärte sich bereit, auch weiterhin die Vereinschronik zu führen, was er heute bereits über mehr als 25 Jahre in hervorragender Weise erledigt.

Im Jahre 1976 wurde die Satzung, die bereits 1964 einmal überarbeitet worden war, neugefasst und um vier wesentliche Punkte erweitert:

1. Es gibt passive und fördernde Mitglieder

2. Der 1. Notenwart gehört dem Vorstand an

3. Vorstandswahlen werden nur alle drei Jahre durchgeführt

4. Alle Bewohner Bonenburgs werden auf Wunsch zur "Goldenen Hochzeit", oder ab 80 Jahre und alle weiteren fünf Jahre mit einem Ständchen bedacht.

Letzteres geschieht als Anerkennung und zur Ehre der älteren Mitbürger, da nach der kommunalen Neugliederung seitens der Stadt Warburg keine Ehrung in dieser Richtung mehr erfolgt. Die älteren Mitbürger sollen auf diese Weise erfahren, dass sie nicht vergessen sind.

Im Jahre 1977 wurde mit dem "Gemischten Chor" Eintracht Rimbeck und dem MGV Cäcilia Scherfede erstmals ein gemeinsames Chorkonzert in der Aula der Hauptschule in Rimbeck durchgeführt, welches sich in der Zwischenzeit zu einer ständigen und vom Publikum sehr geschätzten Einrichtung entwickelt hat.

Am 7. Januar 1978 konnte der Verein den Sangesbruder Anton Saake eine wohl einmalige Ehrung zuteil werden lassen, in dem Anton Saake für 65 jährige aktive Sangestätigkeit ausgezeichnet wurde.

Im Jahre 1979 beschloß der Verein, zur Erinnerung an den 1976 verstorbenen Ehrendirigenten Ignaz Volmari jährlich eine Gedächtniswanderung nach Hardehausen durchzuführen und hier eine Gedenkmesse mitzugestalten.

1980 wurde das 90 jährige Stiftungsfest gefeiert, bei dem 13 Gastvereine ein hervorragendes Konzert gaben. Der Sangesbruder Wilhelm Figge wurde für 60 Jahre aktive Sangestätigkeit und der Sangesbruder Bernhard Niggemann für 50 Jahre aktive Sängertätigkeit vom Deutschen Sängerbund ausgezeichnet.

Viele Glückwünsche und Geschenke konnte der Verein zum 90 jährigen Stiftungsfest entgegennehmen. Ein besonderes Geschenk machte der örtliche Ortsheimatpfleger. Er stiftete den Sängern eine Ruhebank mit Gravur. Daneben setzte er zwei Findlinge und zwei Eichen. Der Standort ist am östlichen Rand des Stengenberges.

In der Jahreshauptversammlung am 21. März 1981 legte Klaus Bieling den Vorsitz des Vereins nieder. Werner Wagemann hieß der Nachfolger.

1982 wurde in der Jahreshauptversammlung beschlossen, die arg gelittene Vereinsfahne, die einen großen historischen Wert darstellt, grundlegend zu sanieren. Unmittelbar nach der Abstimmung gingen 500DM an Spenden ein.

Am 11. Mai 1985 wurde das 95 jährige Stiftungsfst gefeiert. Im gleichen Jahr baute Heinz Berendes im Proberaum des Vereinslokals einen Fahnenschrank mit Glastüren ein, worin unsere Fahne für alle sichtbar untergebracht ist und dem Raum durch ihre Schönheit einen besonderen Glanz verleiht.

1987 konnte zum 10. Mal das Konzert der Chöre in Rimbeck durchgeführt werden, welches nach wie vor nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.

Besonders zu erwähnen ist, dass die Sangesbrüder Dieter Berendes und Helmut Wagemann sich über den Sängerkreis Höxter - Warburg in zwei Jahren zu Chorleitern ausbilden ließen und sie im Sommer 1989 die Prüfung zum Chorleiter (C- Schein) mit Erfolg ablegten.

Unvergessen wird auch für die Sänger die chorische Stimmbildung bleiben, die von Herrn Helmons, einem Dozenten der Musikakademie in Detmold durchgeführt wurde. Seither wird von unserem Dirigenten vor jeder Probe die Stimmprobe durchgeführt.

Seit dem Jahre 1988 bereitet sich der Chor nun intensiv auf das bevorstehende 100 jährige Stiftungsfest vor, welches vom 18. bis 20. Mai 1990 gefeiert werden soll.

Im September 1990 fährt der Chor nach Erfurt und besucht dort den aus Bonenburg stammenden Prof. Mgr. Dr. Wilhelm Ernst, der an der dortigen Universität eine Professur in Ethik und Moraltheologie inne hat.

Am 26. Dezember 1990 gestaltete der Chor in der Pfarrkirche Bonenburg ein geistiges Konzert, welches auch gleich den Ausklang für das Festjahr darstellt.

>Möge der Verein auch in Zukunft wachsen und gedeihen, zum Wohle des Gesangs und zur Freude der Cäcilia.<

Hans- Joachim Tretiak im Mai 1990

Schriftführer

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.